Diese US-amerikanische Miniserie (z.Zt. eine Staffel mit 8 Folgen) ist eine der besten Serien, die ich in letzter Zeit gesehen habe!
Regisseur, Drehbuchautor und Produzent ist Alex Garland, der schon an erfolgreichen Filmen wie “28 Days Later” und “Ex Machina” beteiligt war.
Handlung
Sergei (Karl Glusman), Experte für künstliche Intelligenz, wird in die sagenumwobene Abteilung “Devs” des Unternehmens “Amaya” versetzt und wird kurz darauf tot aufgefunden. Die offiziellen Ermittlungen erbenen, dass es Selbstmord war - es gibt jedoch Gründe an dieser Theorie zu zweifeln.
Seine Freundin Lilly (gespielt von Sonoya Mizuno, bekannt u.a. aus den Filmen “Ex Machina” und “Auslöschung”, bei denen sie schon mit Garland zusammengearbeitet hat), versucht die Wahrheit herauszufinden.
Determinismus und viele Welten Theorie
Bald wird klar, dass Firmengründer “Forest” (Nick Offerman) mit seiner Entwicklungstruppe, den Devs (eine gängige Abkürzung für Developer, also Software-Entwickler), an Themen forscht, die über die Grenzen des Vorstellbaren hinausgehen. Das futuristische Gebäude, in dem die Devs arbeiten, ein goldfarbener Kubus ist streng abgeschirmt. Die anderen Mitarbeiter der Abteilung sind ein bunter Haufen von Nerds und Wissenschaftlern. Zentral auf dem Firmengelände ist eine überlebensgroße Figur eines kleinen Mädchens aufgestellt, dass man schon aus der Ferne sehen kann - anscheinend ein Denkmal für Forests verstorbene Tochter. Das Denkmal steht buchstäblich über Allem und lässt erahnen, was den rauschebärtigen Chef antreibt. Die Grundannahme für alle Forschung ist ein deterministischen Universums, bei dem alles vorherbestimmt ist und sich jedes Ereignis auf einen kausalen Zusammenhang mit einem anderen Ereignis zurückführen lässt. Mit der unfassbaren Rechenleistung eines Quantencomputers sollen sich zukünftige Ereignisse vorhersagen lassen, bzw. Vergangenes sichtbar gemacht werden.
Alles scheint schließlich auf ein großes Mysterium zuzusteuern
Widersprüche
Das pompöse Unternehmen mit dem goldfarbenen Gebäude der Devs steht in krassem Widerspruch zum traurigen und fast nihilistischen CEO, dem Geld und Ruhm rein gar nichts bedeutet.
Die Hauptfiguren trauern und suchen nach Erlösung, durchaus konsequent, dass auch der Erlöser hier eine Rolle spielt. Die Zuschauer werden auf eine philosophische Reise genommen und müssen sich existentialistische Fragen gefallen lassen - was sehr anregend ist aber nicht immer gute Laune erzeugt.
Fazit
Trotzem kann man sagen, dass die Handlung spannend und fesselnd ist - ein philosphischer Thriller, der vieles in Frage stellt.
Die Serie ist aber auch ein Kunstwerk mit tollen Bildern und großartigen Schauspielern, die schrägen Figuren zum Leben erwecken.
Erwähnenswert ist auch noch der Soundtrack. Auf dem offiziellen Album finden sich viele schöne Stücke - melodiös und teilweise sphärisch, komponiert von Ben Salisbury. Salisbury hat schon öfter für Produktionen von Alex Garland komponiert (Ex Machina, Auslöschung) und war zuletzt im Soundtrack der Amazon Prime Serie “Hanna” zu hören. Es ist allerdings auch viel Musik zu hören, die leider nicht auf dem offiziellen Album enthalten ist, z.B. das sehr schöne Lied “Guinevere” von “Stills, Nash, Crosby, Young” oder aber die verstörenden Performances von Barbara Akoak und Pauline Kyak - zwei Inuit-Künstler, deren Musik im wesentlichen aus Husten und Röcheln besteht.